Jedes weibliche Mitglied der FDP Kanton Bern wird automatisch Mitglied der «FDP-Die Liberalen Frauen Kanton Bern». Es ist kein eigener Verein sondern ein Organ der Kantonalpartei mit einem eigenen Vorstand. Mehrmals jährlich werden Mitgliederversammlungen abgehalten – zur Parolenfassung, aber auch zum allgemeinen Netzwerken oder für den Informationsaustausch.
Eine davon fand am 3. Mai in der Alten Mühle Langenthal statt. Gut zwanzig Frauen, davon mehrere Nationalratskandidatinnen (Silvia Steidle, Madeleine Deckert, Annika Clavadetscher, Nicole Sejk und Jana Fehrensen) und auch unsere Ständeratskandidatin Sandra Hess, fanden den Weg in den Oberaargau.
Ich durfte den Einstieg in die Versammlung gestalten und zwar mit dem Thema «Frauenpower - Powerfrauen». Langenthal ist bekannt als das Rütli des 19. Jahrhunderts. Doch es waren nicht allein die Männer, die am Langenthaler Militärfest 1822 den Anstoss zur Gründung der modernen Eidgenossenschaft gaben. Ebenso haben dazu viele Frauen mit ihrem Tun und Werken beigetragen. Einige Namen wie etwa Maria Waser waren den Zuhörerinnen geläufig. Andere durften sie für sich entdecken, wie etwa Amélie Moser, die im Kreuz Herzogenbuchsee die erste alkoholfreie Gaststätte der Schweiz eröffnete oder Lina Bögli, die erste Schweizer Reiseschriftstellerin. Aber auch Langenthaler Frauen wie die Frauenrechtlerin Emma Graf oder die äusserst emanzipierte Lydia Eymann blieben nicht unerwähnt an diesem Abend.
Nach der Einführung in die regionale Frauengeschichte eröffnete die Präsidentin Barbara Freiburghaus die Versammlung und stieg direkt in die Abstimmungsthemen ein. Schliesslich galt es für die Mitgliederversammlung die eigenen Parolen zu finden und diese mit guten Argumenten zu untermauern.
Eingehend wurde die Volksinitiative «Für eine kantonale Elternzeit» diskutiert und eine Nein-Parole dazu beschlossen. Wir fordern «keinen Flickenteppich von unterschiedlichen kantonalen Lösungen», sondern eine einheitliche Lösung, die in der gesamten Schweiz gilt und sowohl für die Arbeitnehmenden als auch für die Arbeitgebenden tragbar ist. Ebenfalls ein Nein-Votum fiel zu der Änderung der Kantonsverfassung (Anpassungen bei der Schuldenbremse). Sandra Hess, Grossrätin gab schlüssige Argumente, wieso diese Vorlage abzulehnen sei. Ein klares Ja resultierte aus der Debatte zum Bundesgesetz vom 30. September 2022 über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit. Die FDP scheut nicht davor zurück Verantwortung für die Klimaziele zu übernehmen.
Mit interessanten Inputreferaten zum Bundesbeschluss vom 16. Dezember 2022 über eine besondere Besteuerung grosser Unternehmensgruppen (Umsetzung des OECD/G20-Projekts zur Besteuerung grosser Unternehmensgruppen) von Silvia Steidle und zum Bundesgesetzes über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie (Covid-19-Gesetz) von Nicole Sejk, gewannen die Anwesenden einen besseren Einblick in diese aktuellen Themen und stimmten zwei Mal Ja.
Mit News von der Parteileitung und mit einem gemütlichen Apéro klang
der von Stefanie Barben-Kohler und Brigitte Stark-Mäder organisierte Abend in einer geselligen Runde aus.
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