Neu im Stadtrat von Langenthal – Ein persönliches Fazit
- Claudia Fuhrer Uebersax
- 25. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Seit dem 01. Januar 2025 darf ich als frisch gewähltes Mitglied des Stadtrates von Langenthal Verantwortung für unsere Gemeinde übernehmen – ein Schritt, der mich mit Stolz, Dankbarkeit und eine gehörige Portion Respekt erfüllt. Als Vertreterin der FDP ist es mir ein zentrales Anliegen, mich mit liberaler Haltung, gesundem Menschenverstand und lösungsorientiertes Denken für Langenthal einzusetzen.
Mein Wahlversprechen als Vertreterin des Ortsteils Obersteckholz war, mich für bürgernahe Politik und einen gesunden Finanzhaushalt einzusetzen. Deshalb habe ich mich neben dem Stadtrat auch für die Finanzkommission zur Verfügung gestellt.
Trotz meiner langjährigen Erfahrung als stellvertretende Finanzverwalterin der Gemeinde Lotzwil und mit 6 Jahren Erfahrung im Gemeinderat Obersteckholz lerne ich nun in der Stadt Langenthal die Politik aus einer ganz neuen Perspektive kennen.
Je grösser die Gemeinde desto aufwändiger werden die Abläufe – dies mein Fazit nach 8 Monaten im Amt. In Langenthal durchläuft jedes Geschäft zunächst die zuständigen Kommissionen, anschliessend die Fraktion und schliesslich den Stadtrat. Zudem werden alle Geschäfte vorgängig in der Geschäftsprüfungskommission behandelt, welche wiederum eine Stellungnahme zu Handen des Standrates abgibt. Deutlich spürbar ist zudem die Rolle der Parteien: In Langenthal sind sie ein zentraler Faktor, während in Obersteckholz Sachpolitik im Vordergrund stand und Parteipolitik praktisch keine Bedeutung hatte.
Für mich persönlich ist dies eine enorme Umstellung. Bin ich mir doch auch von Lotzwil her – wo wir nicht einmal eine Finanzkommission haben – einen recht schlanken Verwaltungs- und Entscheidungsapparat gewöhnt.
An der Stadtratssitzung vom 30. Juni 2025 durfte ich mich zum ersten Mal im Namen der Fraktion zum Rechnungsabschluss 2024 äussern. Die Besserstellung gegenüber dem Budget 2024 ist sehr erfreulich und zeigt den richtigen Kurs an.
An der letzten Stadtratssitzung vom 18. August 2025 wurde das Budget 2026 behandelt. Dieses ist besser als im letztjährigen Finanzplan angekündigt. Man konnte dank guter Zusammenarbeit zwischen den Ämtern und dem Gemeinderat sowie den Kommissionen den Aufwandüberschuss halbieren.
Der Steuerfuss von 1,44 bleibt bestehen und Langenthal hat regional gesehen immer noch einen sehr attraktiven Steuerfuss. Das Defizit des Budgets 2026 beträgt 2,6 Millionen. Das Ziel bleibt nach wie vor, den Aufwandüberschuss auf 2,0 Millionen zu reduzieren und den Selbstfinanzierungsgrad - der zurzeit deutlich unter dem gewünschten Minimum von 60% des Kantons liegt – zu verbessern.
Dieses Jahr wurde der Fokus auf den baulichen Unterhalt gelegt. Dies wird auch von unserer Fraktion sehr begrüsst, ist es doch sehr wichtig, zu den bestehenden Liegenschaften der Stadt Langenthal Sorge zu tragen und diese entsprechend zu unterhalten.
Die Fraktion ist sehr zufrieden mit dem diesjährigen Budget. Dies entspricht mehr der Realität als in den vorherigen Jahren.
Die Prognosen im Finanzplan sind gut, jedoch ist die weltpolitische Lage nicht zu unterschätzen und sollte nicht ausser Acht gelassen werden.
Erfreulicherweise wurde das Budget nach einer kurzen Debatte im Stadtrat einstimmig genehmigt und wird nun der Bevölkerung am 30. November 2025 an der Urne unterbreitet.
Wir hoffen, auf eine sehr hohe Stimmbeteiligung der Langenthaler Bevölkerung. Dies auch als Rückmeldung für die seriöse und pflichtbewusste Vorbereitung aller Beteiligten in der Budgetphase.
Ich freue mich auf die kommenden Jahre voller Herausforderungen und hoffe, dass sich Langenthal weiterhin in eine bürgernähere und finanzstärkere Gemeinde weiter entwickeln wird.
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