Wie zukunftsorientiert ist Langenthals Finanzpolitik?
- Franziska Zaugg-Streuli
- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Am Montag, 3. November, lud die FDP Langenthal zu einem öffentlichen Anlass ein, der sich ganz dem Thema Finanzen widmete – einem Bereich, der im politischen Alltag oft nüchtern wirkt, an diesem Abend aber überraschend lebendig diskutiert wurde. Unter dem Titel «Wie zukunftsorientiert ist Langenthals Finanzpolitik?» trafen sich zahlreiche Interessierte, um über Chancen, Risiken und Perspektiven der kommunalen Finanzpolitik zu sprechen. Der Anlass war sehr gut besucht, und die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigten, dass das Thema den Nerv der Zeit trifft.

Den Auftakt machte Patrick Freudiger, Gemeinderat (SVP) und Ressortleiter Finanzen. In seinem Vortrag gelang es ihm, trockene Zahlen in ein Bild zu verwandeln. Zwar stehe Langenthal auf den ersten Blick finanziell solide da – doch Freudiger machte deutlich, dass der Schein trügen kann. Die Stadt verfüge zwar über gesunde Reserven, müsse aber lernen, genauer zu priorisieren. Nicht jedes Projekt könne gleichzeitig umgesetzt werden, und Investitionen sollten künftig noch gezielter geplant und realisiert werden. „Finanzpolitik ist wie ein Marathon, nicht ein Sprint“, sagte Freudiger sinngemäss – und betonte, dass Weitsicht, Disziplin und klare strategische Ziele entscheidend seien. Gleichzeitig zeigte er auf, dass Langenthal vieles richtig mache: Die Verwaltung handle vorausschauend, und der Gemeinderat arbeite bereits an einer neuen Finanzstrategie, um die Stadt langfristig auf stabile Beine zu stellen. Sein Fazit fiel entsprechend differenziert aus: Langenthal sei auf Kurs – aber es bleibe noch einiges zu tun.
Im zweiten Teil des Abends folgte das Podiumsgespräch, das vom parteilosen Bernhard Bühler souverän moderiert wurde. Mit seiner ruhigen, pointierten Art führte er gekonnt durch die Diskussion und verstand es, die unterschiedlichen Blickwinkel der Teilnehmenden ins Gespräch zu bringen. Auf der Bühne diskutierten Patrick Freudiger (SVP), Michael Schär (FDP), Vizestadtpräsident und Ressortleiter Ver- und Entsorgung, Energie, Umweltschutz und Tiefbau, Philippe Baumann (FDP), Geschäftsführer der Création Baumann AG, Daniel Bader (FDP), Unternehmer und Teilhaber der Bader Büro Design AG, sowie Annika Clavadetscher, Präsidentin der Jungliberalen Langenthal und Medizinstudentin.
Die Diskussion war engagiert, vielseitig und immer respektvoll. Es ging um finanzielle Verantwortung, um die Balance zwischen Investitionsfreude und Stabilität, aber auch um die Frage, wie Langenthal sich für die Zukunft rüsten kann, ohne seine finanziellen Grundlagen zu gefährden. Besonders Annika Clavadetscher brachte mit ihrer jungen Perspektive frischen Wind in die Runde. Sie erinnerte daran, dass Finanzpolitik immer auch Generationenpolitik sei – und dass Entscheidungen von heute die Chancen von morgen prägen.
Beim anschliessenden Apéro setzten sich die Gespräche in lockerer Atmosphäre fort. Zwischen Weisswein und Häppchen wurde weiterdiskutiert, gelacht und genetzwerkt. Viele Gäste lobten den offenen Austausch und die verständliche Aufbereitung eines komplexen Themas.
Der Anlass zeigte eindrücklich, dass Finanzpolitik alles andere als trocken sein muss – wenn sie verständlich erklärt, kritisch beleuchtet und mit Leidenschaft diskutiert wird. Die FDP Langenthal hat mit diesem Abend bewiesen, dass bürgernahe Politik genau dort beginnt, wo Zahlen, Menschen und Zukunftsfragen zusammenkommen.
Fazit: Ein gelungener Abend mit Tiefgang, Humor und klaren Botschaften. Langenthal kann zuversichtlich nach vorne blicken – denn wer so offen über Finanzen spricht, gestaltet auch seine Zukunft mit Weitsicht.




